Mythen zu Parkett
Es gibt immer wieder Behauptungen, wir nennen sie gerne Mythen, die dem Parkett in seinen Varianten zugeschrieben werden.
Wir wollen hier prüfen, welche davon zutreffen und welche nicht.
Parkettböden ...
Klicken Sie eine der Mythen an, die Sie interessieren.
Parkettböden eignen sich nicht für Kinder?
→ Doch tun sie.
Es hält sich hartnäckig das Gerücht, dass Holzfußböden nichts seien für Familien mit kleinen Kindern und/oder Tieren, da doch die Oberfläche des Boden durch herunterfallende Gegenstände bei Kindern oder Krallen, die Kratzer in den Boden machen, den Boden zerstören würden.
Doch mittlerweile gibt es Holzfußböden mit spezieller Oberflächenbeschaffenheit, die es ermöglichen, dass auch Familien mit Kindern Spaß an Holzfußböden haben. Hierbei wird die Oberfläche so „aufgeraut“, dass sie unempfindlicher gegen fallendes Spielzeug ist.
Wenn dann die Kinder größer sind, kann der Parkettboden abgeschliffen werden und der Boden sieht aus wie neu.
Parkettböden eignen sich nicht fürs Bad / für Feuchträume?
→ Doch tun sie.
Oftmals wird Parkett nicht in Feuchträumen verlegt mit dem Argument, dass das Holz doch zu viel arbeite. Hierbei meint man, dass das Holz durch Feuchtigkeitsaufnahme quillt (Wasser aus der Luft wird vom Holz aufgenommen) oder durch Feuchtigkeitsabgabe schwindet (Holz gibt Wasser an die Luft ab).
Durch eine spezielle Holzbearbeitung wird das Holz mithilfe von Ammoniak geräuchert. Hierbei wird das Holz Ammoniak ausgesetzt, wodurch die Gerbsäure des Holzes mit dem Ammoniak reagiert und das Holz je nach Stadium des Räucherns mehr verfärbt und dadurch weniger für Feuchtigkeitsveränderungen des Raumklimas anfällig wird, da sich auch seine Eigenschaften hinsichtlich des Quell – und Schwundverhaltens verändert.
Doch nicht jede Holzart ist geeignet zum Räuchern. Hölzer mit hohem Harzanteil wie der Großteil der Nadelhölzer sind nicht so geeignet, da diese beim Räuchern eine Harzschicht auf der Holzoberfläche absondern und diese bei der weiteren Oberflächenbehandlung eine ungleichmäßige Verfärbung verursachen. Beliebt sind die Holzarten Eiche, Erle, Buche, Hainbuche und Birke.
Parkettböden sind immer teuer?
→ Nein, sind sie nicht.
Häufig wird argumentiert, dass doch das Parkett immer teuer ist und die Alternative zum „billigeren“ Laminat oder Vinyl - /Designbelag doch besser sei. Doch es gibt Parkett, welches sogar günstiger ist als der heute vielgepriesene Designbelag. Dabei ist es so, dass hinsichtlich der Haltbarkeit das Holz deutlich besser abschneidet als Designbeläge oder Laminat.
Gutes Laminat hält im Schnitt zehn Jahre.
Vinyl – oder Designböden haben eine Nutzungsdauer von im Schnitt 20 – 25 Jahren.
Parkett hat eine Nutzungsdauer von 20 – 50 Jahren. Dabei kommt es darauf an, wie stark beansprucht der Boden wird.
Ist ein Boden dann nach dieser Zeit „durchgelebt“, müssen Laminat und Vinyl aufwendig ausgebaut und entsorgt werden, während man Parkett abschleifen und nach Belieben lackieren oder ölen kann. Oftmals hat man den Eindruck eines neuen Parkettbodens.
Durch das Abschleifen ist auch der CO² – Ausstoß beim Holz deutlich geringer, da das CO² im Holz gebunden bleibt.
Parkettböden: Einmal versiegelt, immerwährender Schutz?
→ Nein, das reicht nicht.
Dies klingt zwar traumhaft, jedoch benötigt jeder Boden, egal ob Holz, Designbeläge, Kork, Fliesen oder Laminat regelmäßig eine Reinigung und Pflege. Denn bei jedem Gang über den Boden hat man Schmutz und Staub an den Füßen, welcher die Oberfläche des Bodens durch Abrieb schädigt und zerstört.
Um deshalb einen Holzboden so lange wie möglich haltbar zu halten ist es leider erforderlich, regelmäßig zusätzlich zur Unterhaltsreinigung – meist reicht der Staubsauger aus – eine Wischpflege ins Wischwasser zu mischen und den Boden nebelfeucht durchzuwischen.
Dadurch trägt man auf die schadhaften Stellen im Parkett eine erneute Lackschicht auf und der Boden ist geschützt.
Für geölte Böden gibt es extra Pflegeöl, welches pur aufgetragen werden kann und den Holzboden dadurch mit Öl sättigt und schützt.
Parkettböden müssen aufwendig gepflegt werden?
→ Nein, müssen sie nicht.
In den meisten Fällen, egal ob lackiert oder geölt, reicht eine Unterhaltsreinigung mit Staubsauger oder Staubwischer aus.
Etwa alle 2 Wochen sollte je nach Beanspruchung eine Reinigung mit Wasser durchgeführt werden. Wie oft eine gründlichere Reinigung durchgeführt werden muss kann der Pflegeanweisung, die jedem Produkt beiliegt, entnommen werden.
Hierbei wird bei lackierten Böden dem Wasser ein Pflegemittel beigemischt und der Boden wird „nebelfeucht“ (den Wischlappen gut auswringen) einmal durchgewischt.
Bei geölten Böden wird in regelmäßigen Abständen je nach Beanspruchung der Boden mit einem Pflegeöl und einem Tuch der Boden einmal eingepflegt und der Boden dadurch wieder mit Öl gesättigt.
Parkettböden sind bei Kratzern und Dellen aufwendig zu renovieren/ abzuschleifen?
→ Nein sind sie nicht.
Sollten beim Parkettboden doch einmal Gegenstände herunterfallen oder das Sofa über das Parkett gezogen werden, können Dellen und Kratzer entstehen. Dabei wird oft gesagt, dass man diese Stellen kaum kleinflächig reparieren kann und man immer den kompletten Boden aufwändig abschleifen muss. Doch gibt es oft die Möglichkeit kleinere Dellen und Kratzer mit Weichwachs oder Hartwachs in passender Holzfarbe zu schließen, sodass diese schadhaften Stellen unsichtbar werden.
Sind jedoch die Kratzer und Dellen so viel oder so umfangreich, ist es manchmal dann doch kostengünstiger die ganze Fläche abzuschleifen und die Oberfläche neu zu versiegeln oder zu imprägnieren (ölen), anstatt mit Wachs zu arbeiten.
Jeder Bodenleger darf jeden Parkettboden legen?
→ Nein, nicht jedes Parkett darf von jedem Bodenleger verlegt werden.
Allgemein geläufig ist die Annahme, dass sobald jemand „Bodenleger“ hört, dieser auch alle Arten von Belägen verlegen darf.
Es gibt eine Ausnahme eines Fußbodens, welcher nur von einem Parkettleger verlegt werden darf: Dies ist das Massivparkett, welches sich dadurch auszeichnet, dass das massive Parkettelement aus einem natürlich gewachsenem Stück Holz raus geschnitten wurde.